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PRESSESPIEGEL Juli '91

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Die WAZ berichtete am 9. Juli 1991:

Politiker stellen Denkmalwert in Frage

     An der Ripshorster Straße braut sich neuer kommunalpolitischer Streit zusammen. Gerade noch hatte der städtische Planungedezernent Dr. Dierk Hans Hoefs in dem städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände zwischen Ripshorster, Werk- und Thomasstraße den "Erhalt der denkmalwerten Bausubstanz" betont, da wollten die meißten Kommunalpolitiker in der gestrigen Sitzung des städtischen Haupteausschusses davon kaum noch etwas wissen. Nisch den in der vergangenen Woche bekanntgegebenen Investitionsabsichten rund um das Elektrostahlwerk ist jetzt vielmehr davon auszugehen, daß es kaum Chancen für eine zusätzliche Wohnbebauung gibt.

     Der Ansicht des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinz Niemczyk, in unmittelbarer Nachbarschaft eines Gewerbebereichs sei eine Wohnbebauung nicht sinnvoll, schloß sich auch SPD-Fraktionssprecher Michael Groschek an. Die Investitionsabsichten seien ohne Wenn und Aber zu begrüßen und dürften nicht durch Ideenwettbewerbe erschwert werden. Groschek machte kein Hehl daraus, daß die SPD für den Bereich eine Gewerbelösung favorisiere, zumal die angrenzende Osterfelder Straße auf Dauer eine stark belastete Verbindung bleiben werde. Während Niemczyk den Denkmalwert der vorhandenen Siedlung in Frage stellte, kritisierte der Sprecher der Bunten Liste, Horst Pohlmann, das "gestörte Verhältnis" vieler Oberhausener zum Denkmalschutz.

     Auch der Zustand der vorhandenen Wohnsiedlung erregte die Gemüter. Für den CDU-Stadtverordneten Willy Koppers stand fest, daß das derzeitige Umfeld mit Schrott- und Müllbergen "ohnehin nicht dazu geeignet ist, Investoren anzulocken". Planungsdezernent Dr. Hoefs entgegnete: "Dort wohnen Menschen, die anders leben wollen als Sie und ich." Der Stadt lägen keine Erkenntnisse über ordnungspolitische Verstöße in der Siedlung vor.

     Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Otto Runkler krtisierte, daß bei dem städtebaulichen Ideenwettbewerb mögliche Chancen für Gewerbenutzungen nur halbherzig untersucht worden seien. Die Zukunft des Geländes sei jetzt von den Investitionsabsichten der Italiener abhängig.

     Er verwies auf die Nöte der Stadt, angekündigte Asylbewerber unterzubringen. Wenn die Stadtverwaltung vorschlage, zwei Drittel von ihnen in Holten anzusiedeln, sei dies "regional unausgewogen". Er schlug vor, Container im Bereich Ripshorster Straße aufzustellen; die dortigen Bewohner seien dafür "sicherlich aufgeschlossen".

Scheff


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